Peter Scior
Rudolf Stehr
8. Juni – 21 Juli 2007
Nach unseren letzten Ausstellungen, die eher mentaler Anregung verpflichtet waren, präsentieren wir jetzt eine Ausstellung mit Malerei von Peter Scior und Rudolf Stehr.
Eine Malerei, die vielleicht ganz ohne
Kommentar auskommt, die „klassische“ Sujets wie Landschaften oder Interieurs behandelt, aber doch einen
neuen Blick auf diese Motive und auf die Möglichkeiten der Malerei selbst wirft.
Was wird überhaupt gemalt? Sind es die äußeren Motive, die Hausfassaden, Zimmer und Dinge, die
Landschaften, Bäume und Wiesen oder ist es die Stimmung, die Emotion, in der diese Motive empfunden
werden? Ist es das Zusammenwirken von äußerer und innerer Welt? Gelingt das der Malerei immer noch
besser als den technischen Medien, wie der Fotografie oder dem Film?
Beide Maler wenden sich bei der Auswahl ihrer Motive dem Unspektakulären, Alltäglichen, dem Leicht-Zu-Übersehenden,
Nicht-Besonderen zu. Eine bewußte Zurückhaltung von Außergewöhnlichem liegt diesen Bildern zugrunde. Das gilt sowohl für die Motive als auch für den Einsatz der malerischen Mittel.
Demonstrationen von brillierender Technik oder Virtuosität werden vermieden. Gleichmäßig neutral werden alle Partien im Bild behandelt, ohne besonderes Bestreben, einen illusionären Raum zu schaffen, aber auch
ohne Anstrengung ihn zu vermeiden.
Es ist eine Malerei, die es nicht eilig hat, die in Gelassenheit den
dargestellten Dingen, Pflanzen, Szenen eine eigene, isolierte Existenz schafft, parallel zum Gebrauchs- oder
Nutzwert. Diese lakonische, aber doch präzise Haltung der Vermeidung von Stereotypen, bei der
Bearbeitung vertrauter Motive, verleiht den Bildern ihre kontemplative, poetische Wirkung.
Peter Scior war schon 2004 mit einer Einzelausstellung seiner „Fensterbilder“ bei uns zu sehen. In den
aktuellen Bildern ist der Blick erweitert, ganze Hausfassaden und Räume hinter den Fenstern kommen ins
Blickfeld, sogar Personen erscheinen. Man darf gespannt sein, wohin sich diese Malerei entwickelt. Er lebt
seit 1990 in Berlin.
Rudolf Stehr malt Landschaften, genauer Landschaftsausschnitte. Sie entsprechen den nordischen
Landschaften in denen er lebt. Bis 1990 arbeitete er als Physiker. Seit 1976 lebt er in Berlin und arbeitet seit
1996 als freischaffender Künstler.