Marc Pätzold
housewarming
Malerei
21. 06. – 27. 07. 2002
Unter dem Titel „housewarming“ zeigt Marc Pätzold Bilder von Häusern und Menschen, die mit seinem Leben verbunden waren oder sind.
Als Vorlage für seine Malerei dienen Fotos oder Filmausschnitte, die teilweise amateurhaft mit Computer-Bildbearbeitungsprogrammen „verschönt“ wurden. Dieser „Rohstoff“ wird von Marc Pätzold vergrößert, manuell gerastert, nach Farbwerten zerlegt, in Handarbeit auf Bildträger übertragen und schließlich mit Kunstharz übergossen.
So werden aus persönlichen Erinnerungsbildern allgemeine, prototypische Ansichten, die der Betrachter mit seinen eigenen Bildern belegen kann. Die an Computervergrößerungen erinnernde „Verpixelung“ schafft eine Distanz und
Entpersönlichung, die durch die Handarbeit der Malerei mit ihren Ungenauigkeiten und Resten von Handschrift wieder subjektiviert wird. Dadurch entsteht ein Spannungsfeld von Kühle und Wärme. Ein neues Sehen von „gewöhnlichen“ Ansichten jenseits des Atmosphärischen wird ermöglicht. Durch die Transparenz der übereinanderliegenden Schichten der Bearbeitung bleiben die vollzogenen Schritte klar ablesbar.
Marc Pätzold demonstriert in seinen Bildern eindrucksvoll Möglichkeiten heutiger Malerei. Er setzt die Untersuchungen der »Bilder über Bilder« etwa von Polke, Richter oder Oehlen fort.
Marc Pätzold, geb. 1974 in Hamburg,
Studium an der HdK-Berlin, Meisterschülerabschluß bei Georg Baselitz, Mitbegründer der Gruppe G7.
Er lebt und arbeitet in Berlin.