Christian Schiebe
Die Anwesenheit der Abwesenheit
Zeichnungen
03. März – 29. April 2017
Eröffnung:
Do., 02. 03. 2017, 19 – 21°°Uhr
Öffnungszeiten:
Mi.: 14 – 18°° Uhr
Do. – Sa.: 14 – 19°° Uhr
Damit niemand vor verschlossener Tür steht, die Galerie bleibt vom
3. Mai – 14. Juni geschlossen.
The gallery will remain closed from May 3 – June 14.
In der antiken griechischen Überlieferung von »der Erfindung der Zeichenkunst« wird von einer Abschiedsszene zwischen einem jungen Liebespaar berichtet. Im Moment des Abschiedes erblickt die Tochter des Töpfers Dibutades den Schatten ihres Geliebten auf einer Wand und zeichnet den Umriss des Schattens nach. Nach Plinius entstand die Zeichenkunst, indem festgehalten wurde, was wie ein Schatten, bereits auf die Abwesenheit eines Körpers verwies. Eine Quelle der schöpferischen Darstellung, sei es beim Schreiben oder Zeichnen, liegt in der Diskrepanz von Sehen und Nicht-Sehen – der Anwesenheit der Abwesenheit.
Die Zeichnung steht im Mittelpunkt meines Interesses und meiner künstlerischen Arbeit. In der Zeichnung lote ich die Möglichkeiten aus, wie das Zeichnen in die Lücken der sprachlichen und gegenständlichen Anschauung springen kann. Ich gehe der Frage nach, wie das Sehen und Zeichnen selbst sichtbar gemacht werden können. Das Zeichnen ist ein flüchtiges, zauderndes und randständiges Vorgehen, oft anhand einer zögerlichen, gespannten oder flimmernden Linie, die sich in ein „Noch Nicht“ vortastet.Gezeigt werden Zeichnungen aus den Werkgruppen „Die Poesie eines lose gewickelten Knotens“ und „dieses dieses“.
Christian Schiebe
Wir möchten Sie zu der Ausstellung: Christian Schiebe, Die Anwesenheit der Abwesenheit herzlich einladen.
Dorle Döpping & Michael Behn
The Presence of Absence
Drawings
In the ancient „invention of the art of drawing“ a farewell scene between young lovers is described. At the moment of parting the daughter of the pottery maker Dibutades discovers her lover´s shadow on the wall and traces the outline of this shadow. According to Plinius the art of drawing originated in fixing that which like a shadow was already absent. One source of artistic creation, be it writing or drawing, is in the discrepancy between seeing and not seeing – the presence of absence.
The drawing is in the center of my artistic work. In drawing I explore the possibilities of closing the gaps in the linguistic and concrete presentations. I am pursuing the question of how the seeing and drawing as such can be made visible. Drawing is a fleeting, dithering and latent action often along a hesitating, taut or glimmering line, groping toward the Not Yet.
Presented here are drawings from the work series Poetry of a loosely tied knot and This This.
Christian Schiebe
We cordially invite you to the exhibition: Christian Schiebe, Die Anwesenheit der Abwesenheit (The Presence of Absence).
Dorle Döpping & Michael Behn