Katharina Kohl
Gedächtnislücken
Laser- und Pochoirdrucke
13. 04. - 26. 05. 2018
Eröffnung:
Do., 12. 04. 2018,
19 – 21°°Uhr
Öffnungszeiten:
Mi.: 14 – 18°° Uhr
Do. – Sa.: 14 – 19°° Uhr
Katharina Kohl widmet sich seit vielen Jahren der Porträtmalerei. Mit dieser war sie auch schon in vergangenen Einzel- (2009) und Gruppenausstellungen bei uns zu sehen. 2012 begann sie eine Porträtserie von Kriminalbeamten, Staatsanwälten und Verfassungsschützern, die mit den Ermittlungen zu den NSU-Morden und Raubüberfällen befasst waren. Bei ihrer Recherche dazu beschäftigte sie sich auch mit den Protokollen der Zeugenaussagen innerhalb des dazu gebildeten parlamentarischen Untersuchungsausschusses. Sie stieß dabei auf eine Häufung von unterschiedlichen Formulierungen des Nicht-Erinnerns.
Die hier ausgestellte Serie „Gedächtnislücken“ beleuchtet diese Erinnerungsunfähigkeit. Katharina Kohl hat einzelne Seiten der Protokolle der Zeugenbefragungen mit Schablonendruck so eingeschwärzt, dass nur die Stellen lesbar bleiben, in denen die Zeugen ihr Nichterinnern formulieren. So entstand eine Bildserie von isolierten Sätzen, die an Konkrete Poesie erinnern, die manchmal unfreiwillig komisch bis absurd wirken. Die Frage, ob es sich um tatsächliche Gedächtnislücken handelt, um Schutzbehauptungen oder absichtliches Verschweigen bleibt offen.
Katharina Kohl
Gedächtnislücken / Gaps of Memory
Laser- and Pochoirprints
April 13 – May 26, 2018
For many years Katharina Kohl has dedicated herself to portrait painting, which was already presented at our gallery both in single and group exhibitions (2009, 2012). In 2012 she started a series of portraits of detectives, prosecutors and protectors of the constitution who were involved in the investigation of the homicides and homicide robbery by the NSU (a far right extremist group in Germany). During her research she studied the witness proceedings from the parliamentary commission of inquiry formed for this purpose. There she found an accumulation of different expressions of non-memory.
The gaps of memory presented in this exhibition is illuminating/ is focusing on this inability to remember. Katharina Kohl has blackened specific passages in the questioning records in such a way that only the formulation of the witnesses` non-remembrance can be seen. Thus a series of pictorial phrases has emerged, sometimes resembling concrete poetry in their unintended comical and absurd effect. Whether these are real lapses of memory or self-protective statements or intentional concealments remains an open question.