Susanne Roewer
Marc Pätzold
Malerei, Skulptur, Zeichnung
28. 11. 2003 - 17. 01. 2004
Diese Ausstellung ist die vierte gemeinsame Ausstellung von Susanne
Roewer und Marc Pätzold. Nach Ausstellungen mit verheißungsvollen
Titeln wie „Cap Horn“ (Kunstverein Elmshorn, 2002) und „schön hier“
(Kunstverein Oberer Neckar, 2003) bleibt diese Ausstellung ohne Titel.
Die Bilder, Zeichnungen und Objekte wirken leicht und heiter, eine
freundliche Heiterkeit, die jedoch jeden Moment zu kippen droht. Nicht
umsonst zitiert Susanne Roewer mit ihrer Arbeit „Vertigo“ Alfred
Hitchcock, den Altmeister des „Suspense“. Diese Arbeit erscheint wie
ein Architekturmodell eines phantastischen Hauses. Gegenüberliegende
kristallgeschliffene Fenster ermöglichen Einblicke und Durchblicke, der
Blick wandert zwischen Innen- und Außenwelt. „Vertigo“ erinnert an
verlassenen Bühnenbilder oder Filmsets, die, an keine Handlung
gebundene, Geschichten erzählen.
Marc Pätzold verwendet in seiner Malerei Fotos, die er aus dem Internet
bezieht, Fragmente einer unüberschaubaren Bilderflut. Doch solche
Bilder könnten auch aus jedem Familienalbum stammen. Die dargestellten
Personen lassen sich durch die verwischte Malweise schwer
identifizieren. Es entsteht eine Distanz, die den Blick auf die Malerei
selbst lenkt. Einen weiteren Abstand schafft Pätzold durch die
Verwendung von Kunstharz, das er partiell auf die Leinwand aufträgt.
Die scheinbar „private“ Situation auf den Bildern wird gestört und die
Frage nach Identität, Existenz und deren Darstellung neu gestellt.