Milena Aguilar malt kleine Törtchen (Petits Fours). Sie malt mit spitzem Pinsel in Öl auf Sperrholztafeln; die Tafeln haben alle das gleiche Format: 10 x 12 cm. Die Abbildungen sind nach „lebenden“ Modellen gemalt. Sie erinnern an Stilleben, die uns aus der Geschichte der Malerei vertraut sind, etwa von Chardin, aber auch an Abbildungen auf Verpackungen, Prospekten etc. Es sind Bilder von Törtchen und Bilder von Abbildungen von Törtchen, also Bilder über Bilder. Geht das heute überhaupt noch? Kann man die Kunstgeschichte zurückschrauben und wieder Objekte in Öl abmalen? Ist das nicht bloßer Illusionismus? Die Bilder scheinen leicht verständlich zu sein, für jeden offensichtlich, richtig zum reinbeißen.

Milena Aguilar stellt außerdem Radierungen aus, auf denen Insekten und/oder Spielzeugsoldaten zu sehen sind. Was haben die Törtchen mit Insekten oder Soldaten zu tun? Was steckt dahinter? Sind sie ironisch? Sind sie konventionell oder „Avantgarde“?

Milena Aguilar ist 1968 in Linz/Österreich geboren. Sie hat bis 1995 in Braunschweig an der Hochschule für Bildende Künste studiert, war Meisterschülerin bei Prof. Malte Sartorius und nahm an zählreichen Ausstellungen in Deutschland und Spanien teil.